ESD

Schuhe werden als ESD-Schuhe bezeich­­­­net, wenn der elektrische Durch­­gangs­­wider­stand des Systems Personen-Schuh-Fußboden nach EN61340-5-1 (Verifikation) unter 3,5 x107  Ohm bzw. 35 MOhm liegt.
Die Qualifikation der ESD-Schuhe erfolgt in Abhängigkeit der Klimaklassen 1 (15% r. LF), 2 (25% r. LF), 3 (50% r. LF) nach EN 61340-4-3 < 108 Ohm.
Zu beachten ist die unterschiedliche Durchführungsweise der beiden Prüfverfahren: EN 61340-4-3 Metallkugel im Schuh auf Metallplatte; EN 61340-5-1 Mensch im Schuh auf Metallplatte bzw eingesetztem Bodenbelag. Die Schuhe werden für die gewünschte Klimaklasse vorkonditioniert. Die relative Luftfeuchtigkeit ist der größte Einflußfaktor zur Ermittlung der Messwerte.

ESD-Schuhe sollten benutzt werden, wenn die Notwendigkeit be­steht, eine elektrostatische Aufladung durch Ableiten der Ladungen zu vermindern. Verschmutzung, Feuchtigkeit und die Temperatur können den elektrischen Widerstand beträchtlich verändern. Dem Benutzer wird daher empfohlen, eine Vor-Ort-Prüfung des elektrischen Widerstandes regelmäßig durchzuführen. In Bereichen, in denen ESD-Schuhe getragen werden, sollte der Boden­widerstand so sein, dass die vom Schuh gegebene Schutzfunktion nicht aufgehoben wird.
(Kartonbeilagezettel bzw. Information im Einzelkarton beachten)

Warnhinweis

ESD-Schuhe sind nicht geeignet für Elektriker bzw. bei Arbeiten an elektrische Spannung führenden Quellen.

Einflussfaktoren der elektrostatischen Aufladung

  • Klima (Luftfeuchtigkeit/ Temperatur)
  • Verschmutzungsgrad 
  • Trennungsgeschwindigkeit 
  • Materialeigenschaften 
  • Oberflächenbeschaffenheit 
  • Oberflächenwiderstand 
  • Schuhaufbau

Die oben genannten Einflussfaktoren verschlechtern oder verbessern ganz oder teilweise die Eigenschaft des ESD-Schuhes. Der elektrische Durch­gangs­wider­­stand ist sehr stark vom vor­herr­schenden Klima abhängig. Nach ESD-Norm 61340 muss daher der ESD-Beauftragte im Unternehmen das schlechteste und das beste Klima, d.h. die niedrigste Temperatur mit der niedrigsten relativen Luftfeuchtigkeit und die höchste Temperatur mit der höchsten relativen Luftfeuchtigkeit messen und anschließend prüfen, ob die ESD-Produkte in diesem ermittelten Bereich noch die geforderte Wirkung zeigen.

Technische Informationen

Bei der Einrichtung eines „EPA-Bereiches“ (Electro­Static Discharged Protected Area) sollte immer die Frage stehen: Welche Voltzahl verträgt das Bauteil?

Denn es bedarf lediglich ca.:

  • 3.000 Volt, um eine für den Menschen spürbare und unangenehme Entladung herbeizuführen
  • 100 Volt, um eine Information auf einem magnetischen Daten­träger zu löschen
  •   50 Volt, um einen Funken zu erzeugen, der explosive Gase entzünden kann
  •   30 Volt, um elektronische Komponenten zu beschädigen
  •     5 Volt, um hochempfindliche Leseköpfe von Hard Disks während deren
                    Fabrikation zu beschädigen.

In vielen Fällen verursachen Entladungen statischer Elektrizität „latente Schwächungen“, die sich erst nach einiger Zeit und unter spezifischen Bedingungen als Defekt oder Störung manifestieren.

 

Für die tägliche Funktionsüberprüfung der Schuhe hat sich der Einsatz von Teststationen durchgesetzt. Hier wird der Widerstand von Person und Schuh gemessen. Bei der Durchführung sollte darauf geachtet werden, dass beide Füße getrennt voneinander getestet werden.

Der elektrische Durchgangswiderstand ist sehr stark vom vorherrschenden Klima abhängig.

Achten Sie auf unsere Berufs- und
Sicherheitsschuhe mit dem
"ESD" Icon:

ESD

Electrostatic Discharge
Elektrostatische Entladung als Potenzialausgleich zwischen aufgeladenen Körpern durch direkten Kontakt oder Überschlag.

EGB = EDSD

Elektrostatisch gefährdetes Bauteil
Electrostatic Discharge Sensitive Device

EPA

Electrostatic Protected Area
Ein mit ESD-Schutzmaßnahmen ausgestatteter Bereich


Elektrostatische Aufladung

Die Physik versteht darunter ruhende elektrische Aufladungen, welche durch mechanischen Kontakt und anschließende Trennung von Materialien entstehen.

Ableitwiderstand nach DIN EN 61340

Ist der Widerstand zwischen einer Elektrode auf der Oberseite einer Einrichtung und dem ESD-Erdungspunkt.

Latente Schwächungen

Defekte oder Störungen, die durch Entladungen statischer Elektrizität nach einiger Zeit und unter spezifischen Bedingungen an Bauteilen entstehen.

Das Symbol wird seit 1984 verwendet. Es kennzeichnet elektrostatisch gefährdete Bauteile und Baugruppen

„ESD SUSCEPTIBLE“
(elektrostatisch gefährdet)

Das Symbol wurde 1993 zusätzlich zu Symbol Nr.1 eingeführt. Es dient der Kennzeichnung ESD schützender Produkte, wie Berufs- und Sicherheitsschuhen, ableitfähiger Matten, Rollwagen, Bekleidung oder Schutzhüllen.

"ESD PROTECTIVE"
(elektrostatisch schützend)